CloudCamp Hamburg: Auch Cloud Computing muss sich rechnen

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit sich Cloud Computing rechnet? Dieser Frage ging arago-Gründer und Vorstand Hans-Christian Boos in seiner Keynote-Ansprache beim CloudCamp Hamburg nach. Denn auch wenn aktuelle Studien immer wieder eine rosige Zukunft für die Cloud vorhersagen – die Experton Group etwa sieht den Markt allein in Deutschland von 1,14 heute auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 anwachsen – werden mögliche Einsparungen doch schnell von steigenden Betriebskosten aufgefressen. Zudem sind über 70 Prozent der unternehmenskritischen IT-Systeme und Anwendungen auf heutigem Stand überhaupt nicht für den Betrieb in einer Cloud-Umgebung geeignet.

“Dabei sind gerade die Unternehmen im Nachteil, die bereits eine eigene IT besitzen”, erläutert Boos. “Wer seinen Geschäftsbetrieb auf der grünen Wiese noch einmal neu beginnen kann, tut das mit einer um die Hälfte reduzierten Kostenstruktur.” Denn statt eine auch für absolute Spitzenzeiten ausreichende Rechenleistung anschaffen und betreiben zu müssen, nutzen Cloud-Anwender freie Kapazitäten großer Rechenzentren. Dort nivellieren sich die Bedarfsspitzen der verschiedenen Kunden, so dass kaum Überkapazität vorgehalten werden muss und die effektive Rechenleistung günstiger angeboten werden kann.

Allerdings lassen sich noch lange nicht alle Arten von Systemen und Anwendungen in die Cloud verlagern. Laut Boos kommen hierfür neben reinen Entwicklungssystemen und komplexen mathematischen Berechnungen im wesentlichen nur diejenigen Standard-Anwendungen in Frage, durch deren Einsatz sich Unternehmen kaum vom Wettbewerb abheben können. “Ein E-Mail-System oder eine CRM-Lösung lässt sich heute jederzeit in der Cloud betreiben. Aber der Großteil der unternehmenskritischen Anwendungen, die das Tagesgeschäft abwickeln und tief in den Abläufen verwurzelt sind, eignet sich hierfür nicht, obwohl es sich bei diesen am meisten lohnen würde. Aber sie sind einfach zu speziell auf die bestehende Infrastruktur angepasst.”

Zudem steigen durch den Einsatz von Cloud-Technologie zwangsläufig die Betriebskosten. Zu den weitgehend unverändert fortbestehenden bisherigen Aufwendungen kommen zusätzliche Kosten für den Betrieb des Cloud-Layers hinzu. Um dem entgegenzuwirken, bietet arago mit dem Autopilot for IT Operation eine Automatisierungs-Lösung, die von Grund auf dafür konzipiert wurde, den besonderen Herausforderungen in einem dynamischen IT-Betrieb wie in der Cloud zu begegnen. Der Autopilot basiert auf modularen, wiederverwendbaren Wissens¬bausteinen, die er selbsttätig zu einem vollständigen Handlungsablauf kombiniert, um etwa eine Störung zu beheben oder eine Anwendung an ihre neue Betriebsumgebung anzupassen. Oder, wie Boos es zusammenfasst: “Der Autopilot erschließt die Cloud, weil er individuelle Applikationen und dynamische Veränderungen ohne Erhöhung der Betriebskosten ermöglicht.”

CloudCamp – die “Unkonferenz”

Das CloudCamp ist eine sogenannte Unkonferenz ohne starre Agenda, die an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt stattfindet. Die Veranstaltungsreihe richtet sich gleichermaßen an Endanwender, IT-Profis, IT-Entscheider und Anbieter. Am 17. September 2010 war sie bei der Universität Hamburg zu Gast, die alle an Cloud-Technologien Interessierte zum Gedankenaustausch und offenen Diskussionen eingeladen hatte. Die Keynote-Ansprache hielt Hans-Christian Boos von arago, einem dem Veranstalter des ersten deutschen CloudCamps 2009 in Frankfurt. Zu den Sponsoren der Veranstaltung zählten unter anderem T-Systems, ScaleUp Technologies und 3scale Networks. Weitere Informationen unter www.cloudcamp-hamburg.de.


Zurück zur Startseite…

1 Gedanke zu „CloudCamp Hamburg: Auch Cloud Computing muss sich rechnen“

Schreibe einen Kommentar

*