METRI: Kostenvergleich Amazon Cloud Services vs. traditionelle IT-Dienstleister

In einer kürzlich durchgeführten Umfrage gaben 80 Prozent der Kunden des europaweit tätigen Beratungsunternehmens METRI an, dass sie “interessiert“ oder „sehr interessiert“ sind, Teile ihrer Infrastruktur in die „Cloud“ auszulagern. Daher hat METRI jetzt die Kosten der Cloud-Lösungen von Amazon mit den Preisen traditioneller IT-Dienstleister verglichen und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: Bei vergleichbarer Qualität lassen sich mit Amazon die Kosten für einen Test-Server um etwa 50 Prozent reduzieren.

METRI untersuchte deshalb im Kundenauftrag die Frage, ob die Amazon Private Cloud eine ernst zu nehmende Alternative zu den traditionellen IT-Lieferanten ist. Hierzu verglich METRI den Amazon Private Cloud Service mit den Managed Server-Angeboten von anerkannten Dienstleistern. Amazon Private Cloud liefert über eine VPN-Leitung Rechenleistung in Form von virtuellen Maschinen.

Im ersten Schritt wurden Komplexität, Dienstleistungen und Service Level Agreements definiert. Das heißt, mit faktenbasierten Faktoren werden die Parameter Komplexität und Servicequalität an das definierte Leistungsniveau angeglichen. Erst dann ließen sich die Angebote miteinander vergleichen. Im Benchmarking-Prozess stellte sich heraus, dass für einen realistischen Vergleich der beiden Szenarien auch die Faktoren „Flexibilität“ und „Assurance“ (Betriebssicherheit) eine große Rolle spielen.

Das Ergebnis: Bei vergleichbarer Qualität, Komplexität und vergleichbaren Dienstleistungen lassen sich mit Cloud-basierten Lösungen die Kosten für Managed Server um die Hälfte reduzieren – in Einzelfällen sogar um bis zu 70 Prozent.

So kostet beispielsweise ein gemanagter Server mittlerer Größe, wie er für Test- und Entwicklungszwecke genutzt wird, mit einem Standard Service Level bei einem IT-Dienstleister rund €350 im Monat. Einen vergleichbaren Server stellt Amazon – bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren – schon für wenig mehr als €240 zur Verfügung. Dieser Preis enthält bereits die Kosten für eine Breitband-Internetverbindung und geht davon aus, dass die volle Serverkapazität über den gesamten Monat rund um die Uhr hinweg genutzt wird. Da die durchgängige Nutzung gerade für Test- und Entwicklungsserver unwahrscheinlich ist, werden die tatsächlichen Kosten unterhalb von €240 liegen.

Unterschied zwischen ,Cloud‘ und ,Classic‘: Flexibilität und versus ‚Assurance‘

Don Rekko

Dennoch empfiehlt METRI den Wechsel zu Amazon nur für „nicht-unternehmenskritische“ Bereiche, etwa zum Testen und für Backup and Disaster Recovery-Entwicklung, da Amazon nicht die Betriebs- und Budgetsicherheit von dem verglichenen IT-Dienstleister bietet. Beispielsweise behält sich Amazon vor, die Preise und Konditionen ihrer Cloud-Services jederzeit zu verändern. „Für Großunternehmen, die langfristige Zuverlässigkeit und Preissicherheit von ihren Lieferanten einfordern, ist dies schlichtweg inakzeptabel“, meint Don Rekko, Geschäftsführer von METRI in Deutschland. „Neben den Sicherheitsbedenken ist diese fehlende Planungssicherheit für unsere Kunden ein echtes Hindernis für die Nutzung von Cloud-Services. Auch wenn Amazon ebenso wie Microsoft mit Azure schon heute garantieren, dass die Daten ihrer Kunden wie gesetzlich vorgeschrieben in Rechenzentren in der EU bleiben. Wenn ein Kunde das höhere Risiko akzeptieren kann und zudem eine höhere Flexibilität wünscht als traditionelle Outsourcer sie bieten, dann empfiehlt METRI ihren Kunden die Nutzung von Cloud-Lösungen.“ Das Sicherheitsrisiko ließe sich signifikant reduzieren, indem die Cloud-Nutzer das Internet mit dedizierten Netzwerkverbindungen umgehen – wobei dies jedoch mit erheblichen Zusatzkosten verbunden wäre.

Nach den Erkenntnissen von METRI werden in Großunternehmen bis zu 25 Prozent der Rechenkapazität für „nicht-unternehmenskritische“ Dienste wie Entwicklungs- und Testserver benötigt. Allein durch die Verlagerung dieser Anwendungen könnte ein Unternehmen die Kosten für ihre IT-Server Infrastruktur um 10 bis 15 Prozent reduzieren – ohne Qualitätseinbuße. Und Amazon ist nicht die einzige Cloud-Alternative.

Neben Amazon drängen zunehmend auch Hostingunternehmen mit vergleichbaren Cloud-Angeboten auf den Markt. Don Rekko von METRI kann sich vorstellen, dass Solution Provider mit Amazon Partnerschaften schließen, um höhere Service Level Agreements und zusätzliche Dienste zu bieten. Durch Skaleneffekte, Standardisierung, sowie Online-Buchung und -Administration kann Amazon Infrastrukturdienste eine Größenordnung günstiger als IT-Dienstleister anbieten.


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