CIO-Umfrage „Welche Risiken birgt Cloud Computing jenseits von Sicherheit noch?“

Die jährliche CIO-Umfrage von Colt zeigt, dass die größten Bedenken im Hinblick auf Cloud Computing nun über Sicherheitsrisiken hinaus gehen. Das Unternehmen hat heute die Ergebnisse seiner jährlichen CIO-Umfrage veröffentlicht. Im Fokus steht die Frage, wie europäische Unternehmen im Jahr 2011 zum Thema Cloud Computing stehen. Aus der diesjährigen Studie geht hervor, dass sich immer mehr Unternehmen mit Cloud Computing auseinandersetzen. Die starke Fokussierung auf Sicherheitsbedenken hat sich seit der letzten Umfrage hin zu einer differenzierteren Betrachtung der Risiken entwickelt.

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der CIOs sind der Meinung, dass die Umstellung von einer internen IT-Management-Lösung auf einen Cloud-Service mit geschäftlichen Risiken verbunden ist, die dem Image eines Unternehmens schaden und sich negativ auf die Beziehungen zu ihren Kunden auswirken könnten. Für 42 Prozent der Umfrageteilnehmer stellt ein potenzieller Imageschaden bei Ausfällen oder Sicherheitslücken das Hauptrisiko dar, 45 Prozent hingegen sehen das größte Risiko bei der Sicherheit.

Zwar haben laut Umfrage nur wenige europäische Firmen unternehmensweit Cloud-Services eingeführt (16 Prozent). Doch es gehen viele Unternehmen davon aus, dass sich Cloud Computing bis 2014 zu ihrem wichtigsten IT-Betriebsmodell entwickeln wird (60 Prozent). Die Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, wo die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung von Cloud-Services liegen. Unternehmen wollen von der skalierbaren Ressourcenplanung profitieren, die Cloud Computing bietet. Für 58 Prozent der Befragten hat eine unkomplizierte Umstellung höchste Priorität, gefolgt von Qualitätssicherung (55 Prozent), Kosteneffizienz (55 Prozent) und der Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Kundendaten (54 Prozent).

„Eine komplette Umstellung auf Cloud-Services ist zwar sehr schwer umzusetzen, aber der Trend ist eindeutig“, sagt Mark Leonard, Executive Vice President des Colt CIO-Office. „Jedes Jahr gibt es mehr Unternehmen, die Cloud-Services nutzen oder eine Nutzung in Erwägung ziehen. Hauptfaktor hierfür ist die Notwendigkeit, im heutigen Geschäftsklima flexibel und reaktionsfähig zu sein. Es besteht mittlerweile ein Interesse an der Zusammenführung von Computing- und Netzwerkservices, unterstützt durch fortschrittliche Systeme, die eine wirklich integrierte End-to-End-Lösung und verlässliche Servicequalität bieten.“

Daten – einschließlich privater und firmeninterner Informationen – werden zunehmend außerhalb eines Unternehmens gespeichert. Darum werden beim Thema Cloud Computing hauptsächlich Sicherheitsbedenken diskutiert. Auch wenn der Sicherheitsaspekt im Vergleich zur letztjährigen Umfrage an Bedeutung verloren hat (63 Prozent im Jahr 2011 verglichen mit 71 Prozent im Jahr 2010), spielt er für Unternehmen in Großbritannien und Deutschland weiterhin eine wichtige Rolle, wo 74 bzw. 70 Prozent der IT-Entscheidungsträger entsprechende Bedenken äußern. Beachtenswert ist allerdings, dass andere Themen, die mit einem reiferen Markt assoziiert werden, wie zum Beispiel Abhängigkeit vom Anbieter (46 Prozent) und geografischer Standort (31 Prozent), an Bedeutung gewinnen.

Es gibt außerdem unterschiedliche Ansichten, welches die Vorteile und wesentlichen Faktoren für die Einführung von Cloud Computing sind. Niedrigere Investitionsausgaben werden gerade im derzeitigen Geschäftsklima als Argument für die Einführung von Cloud Computing wahrgenommen. Denn diese Kosten können deutlich reduziert oder vermieden werden, indem ein flexibles On-Demand-Modell gewählt wird, mit dem sich Unternehmen auch einfacher an die Bedürfnisse des Marktes anpassen können. Einen unkomplizierte Umstellung und die Qualitätssicherung werden in der Umfrage von allen Ländern durchgängig als die wichtigsten Anliegen bei der Einführung von Cloud Computing betrachtet. Vor allem CIOs in Spanien (59 Prozent) und Frankreich (57 Prozent) sehen dies als entscheidend an, während Kosteneinsparungen in Großbritannien (63 Prozent) und Benelux (55 Prozent) eine größere Rolle spielen. In Deutschland wird die Unterstützung durch die Regierung (45 Prozent) als wichtigstes Kriterium für eine Einführung von Cloud Computing betrachtet.

Die Umfrage hat auch die Präferenzen der CIOs bezüglich privater bzw. öffentlicher Cloud-Infrastrukturen erfasst. Private Clouds sind besonders in Spanien (58 Prozent), Deutschland (57 Prozent) und Großbritannien (56 Prozent) gefragt. Bei Private Clouds gibt es weniger Sicherheitsbedenken, allerdings kann es zu Abstrichen bei der Skalierbarkeit und der Kosteneinsparung kommen. Hier lässt sich bereits die Entwicklung hin zu einer Hybrid oder Enterprise Cloud* erkennen, die jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) bevorzugt. Die Beliebtheit wird mit zunehmendem Bewusstsein über die potenziellen Vorteile der Hybrid-Lösung voraussichtlich noch weiter anwachsen.

„Diese Studie bestätigt unsere Cloud-Philosophie, wonach der Hype um Cloud Computing nun nachlässt und sich ein umfassenderes Verständnis des Marktes in Europa einstellt“, sagt Simon Walsh, Executive Vice President von Colt Enterprise Services. „Mit der Weiterentwicklung dieser Services erkennen Unternehmen die Notwendigkeit, eine IT-Evolution zu unterstützen, anstatt ihre IT sofort umzustellen, um sich besser an Cloud-Modelle anzupassen.“

Die Colt-Umfrage zum Thema Cloud Computing in Europa basiert auf einer Befragung von über 500 CIOs und IT-Entscheidungsträgern aus Unternehmen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Benelux, die sich mit dieser Technologie bereits näher beschäftigt haben. Die Umfrage finden Sie hier: http://wave2rfs.colt.net/cio-research/

Über die Studie

Die Colt-Umfrage zu Cloud Computing in Europa wurde von Loudhouse, einem unabhängigen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in London, durchgeführt. Dazu wurden über 500 IT-Entscheidungsträger aus Unternehmen befragt, die sich mit dieser Technologie bereits näher beschäftigt haben und einen Umsatz von mindestens 100.000 € erwirtschaften. Die Umfrage fand im Frühjahr 2011 statt. Mindestens 100 Interviews wurden jeweils in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Benelux durchgeführt.


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