Unter diesem Motto veröffentlicht die Experton Group zum Ende des ersten Quartals 2010 erstmals einen dedizierten Vergleich der Cloud Computing-Angebote im deutschsprachigen Raum. So wird CIOs und IT-Managern konkrete Unterstützung bei der Evaluierung und Auswahl des passenden Angebots geboten.
Microsoft Azure, Google AppEngine, Amazon AWS – welches ist die richtige Cloud-Plattform für mein Unternehmen? Diese Frage stellen sich viele IT-Entscheider und Anwendungsentwickler. Aufgrund der derzeitigen Marktdynamik und einer Vielzahl von Produktankündigungen fällt es zunehmend schwer, den Überblick zu behalten. Und nicht nur diese Faktoren erschweren den Überblick, denn es ist auch nicht leicht, diese Produkt- und Serviceankündigungen richtig einzuordnen. Es kursieren unzählige Definitionen zu diesem Thema im Markt, was zu einer Unschärfe in der Abgrenzung der Angebote führt.
So fällt auf, in welchem Missverhältnis aktuell das Marketing und die PR der Anbieter zu den tatsächlichen Angeboten stehen. Es gilt genau zu unterscheiden, bei welchen Offerings es sich tatsächlich um „echte“ Cloud-Angebote handelt. Allzu oft erliegen viele Anbieter der Versuchung, zum Beispiel Outsourcing-Services als Cloud Computing zu deklarieren, um damit auf der aktuellen Cloud-Welle mit zu schwimmen. „Vieles, was derzeit im Markt unter dem Label Cloud gehandelt wird, darf man getrost als Mogelpackung bezeichnen“, so Steve Janata, Senior Advisor bei der Experton Group. Wirkliche Cloud-Angebote, wenn man mal von SaaS absieht, sind nämlich noch eher rar gesät.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich heute schon genügend Angebote auf dem Markt, um die unterschiedlichsten Anforderungen und Bedürfnisse von Unternehmen und Entwicklern zu erfüllen. Aber welche Angebote sind von welchem Anbieter denn für welche Zwecke geeignet?
So teilt sich der Markt nicht nur in die Bereiche Infrastructure-as-a-Service, Software-as-a-Service und Plattform-as-a-Service. Zudem konkurrieren Hardware-Hersteller, Software-Firmen sowie Internet- und Telekommunikationsunternehmen um die Vorherrschaft in der Cloud. „Hieraus das richtige Angebot und den richtigen Anbieter zu wählen ist nicht leicht, allerdings die Voraussetzung um wirkliche Benefits als Anwender aus dem Modell zu ziehen“, attestiert Dr. Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group.
Für professionelle Anwender im deutschsprachigen Raum herrscht aber vielfach noch Unmut hinsichtlich der Cloud-Angebote der Hersteller. So existieren nur in wenigen Fällen die relevanten Produktinformationen in Landessprache. Auch die Nutzungsbedingungen sind auf den anglo-amerikanischen Rechtsraum ausgerichtet und Preise nur selten in Euro ausgewiesen. Vor dem Hintergrund der spezifischen Anforderungen von Unternehmensanwendern erstellt die Experton Group aktuell eine vergleichende Studie zu den Cloud-Angeboten im deutschsprachigen Raum. „Mit unserem Cloud Vendor Benchmark 2010 wollen wir ein bisschen mehr Licht ins Dunkel bringen und den IT-Entscheidern im neuen Jahr eine Entscheidungsunterstützung bieten – denn das Thema Cloud wird in den kommenden Jahren auf der CIO-Agenda ganz oben stehen.“, sagt Dr. Carlo Velten.
Derzeit bietet Microsoft mit seiner Azure-Plattform das wohl breiteste Angebot. So können Unternehmensanwender über Azure Infrastruktur, wie CPU und Storage, aber auch Software und entsprechende Entwicklungs-Tools nutzungsabhängig beziehen und die erstellten Anwendungen auch mit der bestehenden IT-Infrastruktur verbinden. „Der Anwender kann sich allerdings den Rechenzentrumsstandort nicht frei wählen. Somit sind in vielen Fällen wichtige Compliance-Fragen nochungeklärt.“, ergänzt Steve Janata.
Demgegenüber bietet T-Systems seinen Kunden ein ländermarktspezifisches Angebot mit entsprechendem Support und Datenspeicherung am Standort Deutschland. Das Angebot an Services ist bei T-Systems allerdings bei weitem nicht so umfangreich wie bei Microsoft.
Die Auswahl des Rechenzentrumsstandortes ist auch bei Amazon mittlerweile möglich, auch wenn der Marktführer und Pionier im Bereich Infrastructure-as-a-Service sich mit seinem rein englischsprachigen Angebot noch primär an Kunden auf dem US-Markt und an Internetunternehmen richtet.
IBM geht im Bereich Infrastructure-as-a-Service einen Sonderweg, denn durch eine Partnerschaft mit Amazon werden Services unter dem Namen „AMI – Amazon Machine Images“ indirekt am Markt angeboten.
Ende März 2010 wird Experton Group den „Cloud Vendor Benchmark 2010“ publizieren. Dieser bewertet die wichtigsten Hersteller gemäß ihrer Cloud-Angebote aus der Perspektive deutscher IT-Manager und Anwendungsentwickler. So werden die Angebote nach der strategischen Ausrichtung der Hersteller (Roadmap), Tiefe und Breite des Portfolios, Technologie, Service-Qualität sowie Preisgestaltung und Nutzungsbedingungen untersucht. Der „Cloud Vendor Benchmark 2010“ bietet IT-Managern einen einheitlichen Marktüberblick und konkrete Unterstützung bei der Auswahl und Bewertung des passenden Angebotes.
„Ohne eine fundierte Entscheidungshilfe und einen konkreten Überblick über die derzeitige Marktsituation wird es für die Anwender nicht einfach sein, das für sie optimale Angebot auszuwählen“, resümiert Dr. Carlo Velten.
Bei Microsoft Azure kann der Kunde den Rechenzentrumsstandort beim Deployment eines Service selber wählen. In Europa stehen hier Dublin und Amsterdam zur Verfügung.
Ein aus meiner Sicht wichtiger Aspekt, da doch eine Reihe von gesetzlichen Regelungen gegen die wahllose Verlagerung von Daten “in die Wolke” sprechen und zumindest der kommerzielle Cloud Computing-Kunde sehr wohl nachweisen muss, wo seine Daten liegen.