Cloud Vendor Benchmark 2012: Tolle Produkte oder nur tolles Marketing? – Lautstärke ist kein Argument

Die Experton Group hat heute die dritte Auflage ihres neutralen und unabhängigen Anbietervergleichs „Cloud Vendor Benchmark 2012“ veröffentlicht. Die Studie gibt CIOs und IT-Managern auch in 2012 einen detaillierten und differenzierten Überblick über die wichtigsten Cloud-Anbieter im deutschen Markt. Erstmalig wird der gesamte Cloud-Markt portraitiert, inklusive der Cloud Beratungsunternehmen und Systemintegratoren, die einen Großteil der Projekte in Deutschland realisieren.

Über 350 IT-Provider in Deutschland schmücken sich mittlerweile mit dem Label „Cloud“. Somit war es für die Cloud Practice der Experton Group ein hartes Stück Arbeit die Spreu vom Weizen zu trennen und diejenigen Unternehmen für die Analyse herauszufiltern, die wirklich über ein relevantes Offering für den deutschen Markt verfügen. Am Ende waren es 109 Anbieter, die über ein ernstzunehmendes Portfolio in Bereich Cloud Computing verfügen und somit im Benchmark berücksichtigt wurden. Analysiert und bewertet wurde in insgesamt 16 Kategorien, mit den Schwerpunkten Infrastruktur– und Plattformservices, Technologie, Integration und Consulting sowie SaaS.

Insbesondere im Bereich IaaS gab es bei der Analyse, Bewertung und Darstellung im Rahmen des Cloud Vendor Benchmark 2012 wichtige Änderungen, die die aktuelle Marktsituation widerspiegeln. „Hinsichtlich der Cloud-Betriebsmodelle – sprich der Art und Weise, wie die zugrundeliegenden IT-Infrastrukturstacks aufgebaut und betrieben werden – hat die betriebliche Realität mittlerweile die „reinen“ Visionen der Cloud-Pioniere eingeholt,“ so Dr. Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group und Co-Autor der Studie. „Gerade mittelständische und große Unternehmen sind nur in Teilen bzw. für bestimmte Workload-Klassen bereit, ihre Rechenleistung von Public IaaS-Plattformen zu beziehen. Es besteht meist die klare Anforderung nach gemanagten Umgebungen, deren SLAs denjenigen des klassischen Enterprise Hostings ähneln“ ergänzt Velten. Diesem Trend folgend, hat sich der Markt für „Infrastructure-as-a-Service“ weltweit und vor allem in Deutschland weiter ausdifferenziert. Die zentralen Kriterien zur Unterscheidung der verschiedenen Betriebsmodelle sind somit die Frage nach der genutzten physikalischen Infrastruktur (Shared versus Dedicated) sowie nach dem Operations-Modell (Un-Managed Self-Service versus Managed Service mit Enterprise SLAs). Diese Tatsachen reflektieren sich dann auch in den aufgefächerten IaaS- Bewertungskategorien:

  • Public Cloud (Un-Managed, Shared Infrastructure vom Provider, Self Service, Standard SLA, Pay-as-you-go)

  • Managed Cloud (Managed Service, Shared Infrastructure vom Provider, Enterprise-Grade SLA)

  • Managed Private Cloud (Managed Service, Dedicated Infrastructure vom Provider, Enterprise-Grade SLA)

  • Private Cloud (Aufbau und Betrieb von individueller Cloud-Infrastruktur im eigenen RZ. bzw. Co-Location)

Einen neuen Schwerpunkt im Cloud Vendor Benchmark 2012 bildet der Bereich SaaS. So wurde im Rahmen der Untersuchung der Fokus auf zentrale SaaS-Kategorien wie CRM, Collaboration, Webconferencing und außerdem ERP im Segment der kleinen Unternehmen gelegt. „Hierbei hat sich vor allem gezeigt, dass der Markt „echter“ SaaS-Lösungen, also mit multimandantenfähiger Architektur auf einer Shared Infrastructure, sowie einem zentralen Release- und Patchmanagement, deutlich kleiner als angenommen ist“, konstatiert Steve Janata, Senior Advisor der Experton Group und Co-Autor der Studie. „Bei den meisten Angeboten im Markt handelt es sich lediglich um gehostete Instanzen von bestehenden On-Premise Versionen. Hier kann der Anwender mit Ausnahme der preislichen Flexibilisierung nicht von den zentralen Vorteilen eines Cloud-Modells profitieren“, fügt Janata hinzu.

Außerdem neu hinzugekommen sind die Bereiche Cloud Consulting und Integration. „In der neuen Studie wurde erstmals der gesamte Cloud-Markt inklusive der Beratungsunternehmen und Integratoren in Deutschland analysiert und bewertet, da in der aktuellen Marktphase diese Unternehmen nun eine immer wichtigere Rolle spielen. Gleichzeitig muss festgestellt werden, dass es in Deutschland einen massiven Cloud-Fachkräftemangel gibt“, so Janata. Gerade in den nächsten zwei Jahren fällt den Beratungsunternehmen und Systemintegratoren als Know-How-Lieferanten eine wichtige Rolle zu. Aber auch eben enorme Herausforderungen, verfügen viele nämlich weder über ausreichend qualifizierte Mitarbeiter, noch über die notwendige Erfahrung aus realisierten Projekten.

Weitere Informationen zum Cloud Vendor Benchmark 2012


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