Einsatz von Dongleservern zur Nutzung von Anwendungen im Umfeld von Amazon Web Services (AWS)

Sie werden sich sicherlich an Dongles erinnern; es gibt sie immer noch, besonders für Lizenzen von teurer und spezialisierter Software. Sie stecken einen Dongle an Ihren Computer oder Anwendungsserver, und die App überprüft, ob der Dongle vorhanden ist. Damit ist sichergestellt, dass Sie eine lizenzierte Version in Gebrauch haben. Ohne positive Lizenzprüfung können Sie die App nicht verwenden.

Vielleicht kennen Sie auch Dongleserver. Mit diesen USB-Geräten können Sie lizenzbasierte Software über ein Netzwerk nutzen. Die Dongleserver selbst sind an das Netzwerk angeschlossen, die Dongles wiederum an die Dongleserver. Über das Netzwerk greifen die Benutzer auf die Dongles zu und „öffnen“ damit den Zugang zur lizenzgeschützten Software, wobei die Lizenzbestimmungen – ein Nutzer entspricht einer Lizenz – zu keiner Zeit umgangen werden. Prinzipiell ist das so, als ob Benutzer A in München den Dongle an Benutzer B in Berlin weitergibt, sobald seine Arbeit beendet ist, nur virtuell. Quasi ein Standortwechsel, ohne den Dongle physisch mitnehmen zu müssen. Ein temporärer oder dauerhafter Mitarbeiterwechsel ist so völlig unabhängig von der jeweiligen Software-Lizenz möglich.

Damit lösen Dongleserver mehrere Probleme: Verschiedene Benutzer können nacheinander eine einzige Lizenz verwenden. Der Dongleserver ist die zentrale, geschützte und abgeschlossene Aufbewahrung der Dongles, die dadurch nicht verloren gehen oder gestohlen werden können.

Außerdem können die Dongles virtuell an App-Server angeschlossen werden, die keine physischen USB-Ports haben – und das ganz spontan nach Bedarf.

Dongleserver als idealer Kopierschutz auch für die Cloud

Dongleserver sind also ideal im Cloud-Zeitalter. Aber was passiert, wenn die Apps in eine Super-Cloud wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google Cloud wandern? Die Apps sind problemlos zu migrieren, aber wie ist mit den Dongles zu verfahren? Die Dongleserver können vor Ort belassen und an das eigene Netzwerk angeschlossen werden, während die Apps und die zugehörigen Lizenzen beim Cloud-Dienstleister laufen.

Namhafte Kunden von SEH nutzen exakt so den Dongleserver myUTN-800 der SEH Computertechnik GmbH in Verbindung mit einem privaten AWS-Konto. Über die myUTN-Software ordnet der Kunde 20 Dongles bestimmten Servern zu, die virtuell in AWS laufen. Jeder Benutzer mit Zugriff auf das Netzwerk oder das VPN des Kunden kann eine Lizenz dann nutzen, sobald diese verfügbar ist. Vor Ort kann die IT-Administration des Kunden die unterschiedlichen Dongles an den Dongleserver anschließen oder entfernen, je nachdem welche und wie viele Lizenzen einer bestimmten Software benötigt werden.
Jörg Hecke, Produkt Marketing Manager bei SEH, nennt die zwei Möglichkeiten, den Dongleserver vor Ort mit dem Server in der Cloud zu verbinden: „Eine über das Internet zugängliche IP-Adresse in ihrer Firewall, die über NAT dem Dongleserver zugänglich ist, wäre eine Möglichkeit. AWS kann dann sicher auf die Lizenz zugreifen. Die zweite Möglichkeit wäre eine VPN-Verbindung zwischen ihrem Netzwerk und AWS. Mit seiner USB-Verschlüsselung sorgt der Dongleserver für eine weitere Sicherheitsschicht beim Fernzugriff.“

Diese Hybridlösung – virtuelle Anwendungsserver in der Cloud und reale Dongles beim Kunden vor Ort – verbindet quasi das Beste beider Welten. Die Lizenzierungsanforderungen der Software-Hersteller werden eingehalten, gleichzeitig können der Zugriff weltweit sicher geteilt und damit die Vorteile der Cloud genutzt werden.

SEH: Hersteller hochwertiger Netzwerklösungen

Die SEH Computertechnik GmbH ist spezialisiert auf die Herstellung von professionellen Netzwerklösungen. Kernbereiche sind der Netzwerkdruck und die Nutzung von USB-Geräten über das Netzwerk. Die 30 Jahre Erfahrung des Netzwerkspezialisten stehen für ein innovatives als auch vielfältiges Produktportfolio und garantieren maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Anforderungen. Entwicklung und Produktion finden am SEH-Hauptsitz im ostwestfälischen Bielefeld statt. Die weltweite Vermarktung erfolgt über eigene Tochtergesellschaften in den USA und Großbritannien sowie ein umfangreiches Partner- und Distributorennetz. Zum Kundenstamm von SEH gehören Unternehmen, Konzerne, Behörden und Institutionen aus den verschiedensten Sektoren.