Am Wochenende gaben IBM und Red Hat bekannt, dass sie zukünftig gemeinsame Sache machen werden. IBM übernimmt Red Hat und zahlt dafür rund 34 Milliarden US-Dollar. Für IBM handelt es sich damit um die teuerste Übernahme in der Firmengeschichte.
“Die Übernahme von Red Hat ist ein Wendepunkt. Es verändert alles am Cloud-Markt”, erklärte Ginni Rometty, IBM Chairman, President und Chief Executive Officer. “IBM wird der weltweit führende Hybrid-Cloud-Anbieter werden und Unternehmen die einzige offene Cloud-Lösung anbieten, die ihnen den vollen Nutzen der Cloud für ihre Unternehmen erschließt.
“Die meisten Unternehmen sind heute erst zu 20 Prozent auf ihrer Cloud-Reise und mieten Rechenleistung, um Kosten zu sparen”, sagte sie. “Bei den nächsten 80 Prozent geht es nun darum, den realen Geschäftswert zu steigern und das Wachstum voranzutreiben. Dies ist das nächste Kapitel der Cloud. Es erfordert die Umstellung von Geschäftsanwendungen auf eine hybride Cloud, die Extraktion von mehr Daten und die Optimierung aller Bereiche des Unternehmens, von der Lieferkette bis zum Vertrieb.”
“Open Source ist die Standardwahl für moderne IT-Lösungen, und ich bin unglaublich stolz auf die Rolle, die Red Hat gespielt hat, um dies in Unternehmen Realität werden zu lassen”, sagte Jim Whitehurst, President und CEO von Red Hat. “Die Zusammenarbeit mit IBM wird uns ein größeres Maß an Skalierbarkeit, Ressourcen und Möglichkeiten zur Verfügung stellen, um die Auswirkungen von Open Source als Grundlage für die digitale Transformation zu beschleunigen und Red Hat einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen – und zwar unter Beibehaltung unserer einzigartigen Kultur und unseres unerschütterlichen Engagements für Open-Source-Innovationen.”
Der Mega-Deal bringt zwei der am Markt führenden Hybrid-Cloud-Anbieter zusammen und soll es Unternehmen ermöglichen, alle Geschäftsanwendungen sicher in die Cloud zu verlagern. Unternehmen nutzen bereits heute mehrere Clouds. Untersuchungen zeigen jedoch, dass 80 Prozent der Business Workloads noch nicht in die Cloud gewechselt sind, was an einer Eigenart des heutigen Cloud-Marktes liegt. Dieser erschwert derzeit noch die Portierbarkeit von Daten und Anwendungen über mehrere Clouds hinweg, die Datensicherheit in einer Multi-Cloud-Umgebung und ein konsistentes Cloud-Management.
IBM und Red Hat befinden Sie nach Angaben aus Firmenkreisen nun in einer guten Position, um dieses Problem anzugehen und die Akzeptanz für hybride Multi-Cloud-Umgebungen zu beschleunigen. Gemeinsam helfen sie Kunden, Cloud-basierte Geschäftsanwendungen schneller zu erstellen, eine größere Portabilität und Sicherheit von Daten und Anwendungen über mehrere Public und Private Clouds hinweg zu erreichen, und das alles bei konsistentem Cloud Management. Dabei greifen sie auf ihre gemeinsame Führungsrolle in Schlüsseltechnologien wie Linux, Container, Kubernetes, Multi-Cloud-Management sowie Cloud-Management und -Automatisierung zurück.
“IBM hat sich zum Ziel gesetzt, ein wahrer Multi-Cloud-Anbieter zu sein, und wir werden nun natürlich vor allem den Einsatz von Red Hat-Technologie in Multi-Cloud-Umgebungen mit Priorität verfolgen”, sagte Arvind Krishna, Senior Vice President, IBM Hybrid Cloud. “So wird IBM die Open-Source-Technologie in allen Anwendungsszenarien unterstützen und dafür sorgen, dass sie sich in kommerziellen Umgebungen auf der ganzen Welt deutlich skalieren lässt.”
Nach Abschluss der Übernahme soll Red Hat als eigenständige Einheit Teil des Hybrid Cloud-Team von IBM werden. Die Unabhängigkeit und Neutralität der bisherigen Open-Source-Entwicklungen und des Open Source-Engagements von Red Hat, des aktuellen Produktportfolios und der Markteinführungsstrategie sowie der besonderen Entwicklungskultur sollen aber gewahrt bleiben. Die Firmenleitung von Red Hat bleibt weiter in den Händen des bisherigen CEOs Jim Whitehurst und des derzeitigen Managementteams Jim Whitehurst wird darüber hinaus in das Senior Management Team von IBM eintreten