3PAR: “Zwei Milliarden zum ersten …, zwei Milliarden zum zweiten …”

Und wieder wechselt die Führung im Bieterstreit zwischen Hewlett-Packard (HP) und Dell um den Speicherspezialisten 3PAR. Mit einem Angebot von 30 Dollar pro Aktie übernahm HP am Freitag wieder die Führung im Zweikampf um die Übernahme von 3PAR. Bei diesem Aktionkurs erreicht der Kaufpreis erstmals die Zwei-Milliarden Marke. Dell teilte am Sonntag mit, dass man die erneute Kampfansage des Rivalen prüfen werde.

Am meisten profitieren schon derzeit die 3PAR-Aktionäre von dem auf offener Bühne ausgetragenen Übernahmespektakel. Zur Erinnerung: Am 12. August hatte der Kurs von 3Par noch bei 9,65 Dollar gelegen, mittlerweile hat er sich mit 31,70 Dollar mehr als verdreifacht. – Und das, obwohl das amerikanische Storage-Unternehmen in den letzten fünf Jahren keine Gewinne erwirtschaftet hat. Dennoch sehen Marktexperten immer noch Luft nach oben, geben allerdings zu, dass der Kaufpreis die Grenze zum Absurden bereits längst überschritten habe.

 

HP vs. Dell – die Fakten

  • Schritt 1: Dell kündigt an, 3PAR übernehmen zu wollen und bietet 18 Dollar pro Aktie

  • Schritt 2: HP überbietet das Dell-Angebot mit einem eigenen Angebot: 24 Dollar pro Aktie. Das 3PAR-Management erklärt, HP sei wohl “der bessere Partner”.

  • Schritt 3: Dell zieht nach und bietet 24,30 Dollar. Das 3PAR-Management verkündet die Einigung mit Dell.

  • Schritt 4: HP erhöht sein Angebot auf 27 Dollar.

  • Schritt 5: Dell zieht gleich. Das 3PAR-Board erklärt erneut, man habe sich mit Dell geeinigt und sogar eine Vereinbarung geschlossen, dass eine Entschädigung für Dell (72 Millionen US-Dollar – “Peanuts” im Vergleich zum Kaufpreis …) fällig werde, wenn ein anderes Angebot angenommen wird.

  • Schritt 6: HP erhöht auf 30 Dollar pro Aktie.

  • Schritt 7: man darf gespannt sein …

 

3PAR – worum geht´s

Auslöser für den Übernahmekampf ist laut einhelliger Meinung von Marktbeobachtern das Thema Cloud Computing. 3PAR bietet Storage-Technologie, die perfekt in ein Cloud Computing-Angebot eines Hardware-Herstellers passt. Gerade Dell hatte in diesem Angebot keine eigenen Lösungen im Portfolio und bisher im Storage-Bereich mit EMC zusammengearbeitet. Welche Strategie HP mit dem Bieterstreit verfolgt? Sicher möchte aus Hewlett-Packard sich eine gute Ausgangsposition im Kampf um Cloud Computing-Marktanteile sichern – immerhin hatte HP erst kürzlich das ebenfalls im Cloud Computing tätige Unternehmen Stratavia geschluckt (Kaufpreis geheim) – und keinem Wettbewerber die Möglichkeit bieten, sich selbst Technologie anzueignen, die für das zukünftigen Cloud Computing-Business relevant ist. Immerhin spielt die Komponente “Speichern” bei der Daten- und Anwendungsverwaltung in der Wolke eine zentrale Rolle.


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